Ich bin ehrlich gesagt ziemlich fassungslos. Kann das wirklich sein, dass das Ergebnis deutscher Landtagswahlen davon abhängt, was für Katastrophen irgendwo auf der Welt passieren? Will ich das wirklich glauben? Wählen als Affekthandlung ist gefährlich für die Demokratie. Weil dabei nicht nachhaltige Politik belohnt wird.
Noch bei der Bundestagswahl hatten Union und FDP die absolute Mehrheit im Ländle geholt. Kaum anderthalb Jahre später werden sie vom Hof gejagt. Nicht etwa, weil sie die Wähler getäuscht hätten. Nein, schon damals war schwarz-gelb mit offenem Visier angetreten, als Pro-Atom-Koalition. Laut und deutlich hatte man die Laufzeitenverlängerung versprochen, und dennoch wurden die Grünen 2009 nur viertstärkste Kraft, noch hinter der FDP. Heute stellen sie den Regierungschef. Hat sich in diesen 18 Monaten die Politik geändert? Nein. Die Sicherheit der Atomkraftwerke? Nein, geändert haben sich nur die Fernsehbilder. Bei wem also sollte sich der Grüne Winfried Kretschmann bedanken in seiner Antrittsrede. Sagen sie jetzt nicht, beim japanischen Atomkonzern Tepco. Sie könnten der Wahrheit bedenklich nahe kommen.
Dienstag, 29. März 2011
Wählen als Affekthandlung
Die Radiosendung "Politikum" vom WDR beginnt jedes Mal, das heisst vier mal die Woche mit einer Glosse des Moderators. Gestern, am 28.03.11, nutze der Moderator Stefan Karkowski diese Gelegenheit für eine interessante Interpretation des Wahlergebnisses bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg. Dieser Text, nachzuhören auf der Internetseite der Sendung, wird nachfolgend zitiert.
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